Wenn Wolfgang Glagla Fahrrad fährt, überholen ihn schon mal Rentnerehepaare in ihren bieder beigefarbenen Mänteln. Keinesfalls aber zieht die Welt an dem 1955 in Peine geborenen Familienmenschen vorbei. Nur so erlebt Wolfgang seine Umwelt mit jedem einzelnen Herzschlag und saugt auf, was er dem Alltag in verschiedenster Form zurückgibt.

Laute und leise Musik, die Kunst des Tai Chi oder jene Emil Noldes stärken dem Schriftsteller und Künstler den Rücken. Handgemacht muss es sein, das hat Priorität. Wie generell das Leben des Sohnes eines schlesischen Buchhalterehepaars. Regeln und Grenzen sind gemacht, um hinterfragt, neu justiert oder gar gebrochen zu werden. Im Handwerk, sowie in aller übrigen kreativen Auslebung. Niemals aber nimmt sich Wolfgang zuvor oder vergisst seine Ursprünge. Niemals würde sein Weg ans Ziel über Leichen führen - manchmal jedoch muss Hürden oder gefährlich engen Kurven Paroli geboten werden. Das stärkt und gibt Auftrieb. Ein Leben auf dem Silbertablett sollen andere geniessen. Wolfgang zieht die frische, griechische Küche oder hausgemachte Pfannkuchen vor.

Bodenständig, ehrlich und zugänglich lässt sich der Charakter des Natur- und Fotografiebegeisterten einfach aber zutreffend skizzieren. Ähnliches gilt fuer seine Kunst. Erste Blicke erlauben und verleiten, aber liefern nicht stets ein abschliessendes Ergebnis. Inspiration für sein Schaffen schöpft der treue Fan von Krautrock und Mohnstriezel aus zahlreichen Reisen nach und durch Skandinavien sowie der persönlichen Leidenschaft für Kriminalgeschichten, die um die Ecke denken. Alles darf, noch mehr kann - aber nichts muss. Bunt, chaotisch, abstrakt oder entspannend, beflügelnd oder warm. - Nur bieder beigefarben darf es nicht sein. Niemals.

Wolfgang Glagla lebt als Vater von zwei Kindern zusammen mit seiner Frau am hannoverschen Stadtrand.